Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit und ist nicht wie unsere westliche Medizin in einzelne Fachrichtungen unterteilt. Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Krankheiten vorzubeugen.
Die Akupunktur ist eine seit über 2000 Jahren alte Erfahrungsmedizin. Zu zahlreichen Indikationen gibt es mittlerweile fundierte wissenschaftliche Studien. Auch die WHO hat eine Indikationsliste veröffentlicht. Grundsätzlich gilt: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits zerstört ist.
So kann sie z.B. bei einer Gelenkerkrankung (Arthrose) mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel deutlich verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer - der Schmerz lässt nach.
Akute und chronische Schmerzen, wie z.B.:
Erkrankungen des Bewegungssystems, wie z.B.:
Neurologische Krankheiten, wie z.B.:
Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:
Vegetative Störungen, wie z.B.:
Suchtkrankheiten, wie z.B.:
Erkrankungen des Verdauungssystems, wie z.B.:
Gynäkologische Erkrankungen und Geburtshilfe, wie z.B.:
Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten, wie z.B.:
Hautkrankheiten, wie z.B.:
Allergien, wie z.B.:
Begleittherapie bei Tumorerkrankungen,
An bestimmten Punkten des Körpers werden die dünnen Akupunkturnadeln platziert, wo sie bis zu 20 bis 30 Minuten verbleiben und ihre heilsame Wirkung entfalten, während sich der Patient auf der Liege entspannt. Die meisten Patienten empfinden die Akupunktur als wohltuend, entspannend und oft verblüffend schnell wirksam. Von den Anwendern wird die Akupunktur allgemein als schmerzlindernd, entspannend, vegetativ ausgleichend, abschwellend, antient- zündlich, durchblutungsfördernd, krampflösend und schlaffördernd beschrieben.
In zahlreichen Studien wurde der Wirkmechanismus der Akupunktur intensiv erforscht, ohne dass dieser vollständig aufgeklärt werden konnte. Nachgewiesen ist, dass es bei der Akupunktur zur Ausschüttung verschiedener Botenstoffe kommt. Am besten bekannt sind die Endorphine - körpereigene Schmerzhemmstoffe - die nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch zur Entspannung und zum Wohlbefinden beitragen. Aber auch viele weitere Botenstoffe, wie z.B. Serotonin, Cortisol und auch Hormone wie Östrogen werden während und nach der Akupunktur in ihrem Stoffwechsel angeregt. Dabei wirkt die Akupunktur in der Regel regulativ, die anstoßende Wirkung kann also sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion ausgleichend beeinflussen.
Die schmerzlindernden Wirkungen der Akupunktur werden außerdem über die Ausschüttung von Schmerzhemmstoffen im betroffenen Gewebe und einer Hemmung der Schmerzreize auf Ebene des Rückenmarks und des Gehirns vermittelt. Möglicherweise können sogar Chronifizierungsmechanismen („Schmerzgedächtnis“) rückgängig gemacht werden, wie in einer Kernspintomographie-Studie aus Harvard beobachtet wurde. Insgesamt belegen über 600 Studien aus der Grundlagenforschung die biologischen Wirkungen der Akupunktur, davon sind nicht wenige von renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen durchgeführt worden (Harvard Boston, Universität Peking, LMU München, Universität Maryland u.a.).
Die klinische Forschung, also die Untersuchung an Patienten mit speziellen Krankheitsbildern, liefert weitere Nachweise für die Akupunkturwirkung. Insbesondere eine große Übersichtsarbeit mit 17.000 Patienten (individuelle Patientenmeta-Analyse), die von einer internationalen Forschergruppe unter Beteiligung der Charité Berlin, der LMU München, der TU München und der Universität Bochum durchgeführt wurde, belegen eindeutig Effekte der Akupunktur bei Halswirbelsäulen- und Rückenschmerzen sowie bei Spannungskopfschmerz, Migräne, Schulterschmerzen und bei Schmerzen im Rahmen von Kniegelenksarthrose. Auf höchstem Evidenzniveau ist auch die Wirkung auf Übelkeit und Erbrechen (vor allem post-operativ) und bei post-operativen Schmerzen nachgewiesen. Die Universitätsklinik Mannheim hat durch Studien belegt, dass Schwangere, die ab der 36. Woche akupunktiert werden, weniger Schmerzen bei der Geburt haben und die Geburt weniger lange dauert.
Bei vielen weiteren Krankheitsbildern und Symptomen deuten klinische Studien auf positive Effekte hin. Vielfach konnten Effekte beobachtet werden, die mindestens ebenso ausgeprägt waren, wie nach herkömmlichen medizinischen Therapien. Zur Bestätigung dieser Ergebnisse sind jedoch weitere Studien notwendig. Weitere Informationen zu wissenschaftlichen Belegen der Akupunkturwirkung finden Sie zum Beispiel auf der DÄGfA Homepage.
Die Akupunktur kann als ein vergleichsweise sicheres Verfahren bezeichnet werden. Über mögliche unerwünschte Wirkungen werden Sie vor der Akupunktur aufgeklärt. Allgemein kann gesagt werden: um Infektionen zu vermeiden, werden sterile Einmalnadeln aus Edelstahl verwendet. Leichte unerwünschte Wirkungen, wie kleine Blutergüsse, milde Kreislaufschwäche, vegetative Reaktionen (z.B. Schwitzen), verlängerter (lokaler) Schmerz an der Stichstelle, muskel- katerartiger Schmerz nach der Triggerpunktakupunktur oder Rötungen an der Einstichstelle, treten bei bis zu 7 Prozent der Behandlungen auf. Sie vergehen in der Regel sehr schnell. Großangelegte Studien zeigen, dass schwerwiegende unerwünschte Wirkungen bei der Akupunktur sehr bis extrem selten sind. In sehr seltenen Fällen sind Verletzungen innerer Organe möglich, z.B. Lungenverletzungen (Pneumothorax) bei Akupunktur im Thoraxbereich.
Da die Nadelreize die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers fördern, kann es wie bei anderen Regulationsverfahren zu Beginn der Therapie vorübergehend zu einzelnen Symptomverschlechterungen kommen, man spricht hier von der „Erst-Reaktion“ oder „Erstver- schlechterung“. Ein Gespräch mit uns klärt dann, ob es sich um eine „Heilungsreaktion“ handelt oder ob der Reiz zu stark war.
Um sich ein genaues Bild vom Gesundheitszustand des Patienten zu machen, sammeln wir nach schulmedizinischer Abklärung der Beschwerden in einem Erstgespräch (Anamnese) Informationen zur Krankengeschichte des Patienten. Dazu gehören neben einer Beschreibung der aktuellen Beschwerden auch Angaben darüber, wodurch diese schlimmer oder leichter werden und was diese ausgelöst haben könnten. Der eigentlichen Behandlung geht also eine ausführliche Befragung voraus.
Wichtige Hinweise geben uns Angaben über die Qualität des Schlafs, den Appetit, die körperliche Belastbarkeit, die seelische Stimmungslage, über Urin, Stuhlgang und Verdauungsbeschwerden. Auch berufliche oder familiäre Belastungen, Hitze- oder Kälteabneigung sind von Bedeutung. Eine körperliche Untersuchung rundet das Erstgespräch mit dem Patienten ab. Dann kann die geeignete Behandlungsmethode bestimmt werden.
Nach traditioneller Lehre gilt: Je länger eine Erkrankung besteht, desto länger muss sie behandelt werden. Meist genügen bei akuten Erkrankungen einige wenige Akupunktursitzungen, bis der gewünschte Therapieerfolg erreicht ist. Bei chronischen Erkrankungen (Krankheiten und Be- schwerden, die länger als drei bis sechs Monate andauern) spürt man in der Regel zwischen der dritten und sechsten Sitzung eine positive Veränderung: z.B. Schmerzen lassen nach, der Schlaf wird tiefer und ruhiger, das Allgemeinbefinden und die seelische Stimmungslage verbessern sich. Erst nach etwa fünf bis sechs Sitzungen lässt sich genauer abschätzen, wie viele Behandlungen noch notwendig sind.
Bei der Körperakupunktur werden feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte gestochen, was kaum schmerzhaft ist. Viele Akupunkturpunkte befinden sich auf unsichtbaren Energieleitbahnen, den sogenannten Meridianen/Leitbahnen. Andere liegen außerhalb dieser Leitbahnen, oft in der Haut- und Muskelzone in der Nähe des Schmerzortes oder in anderen definierten Arealen. Nach dem Verständnis der chinesischen Medizin wird durch den Nadelreiz der Energie(Qi)-Fluss angeregt. Den einzelnen Akupunkturpunkten werden sehr unterschiedliche Wirkweisen zugeschrieben, sie können z.B. Stauungen und Blockaden lösen, den Qi-Fluss harmonisieren, das Qi oder Yang auffüllen, Hitze ableiten oder den Geist beruhigen. Des weiteren kann die Stimulationstechnik - also die Art, wie die Nadel gestochen wird, welche Nadeldicke gewählt wird, ob die Nadel gedreht wird usw. - einen Einfluss auf die gewünschte Akupunkturwirkung haben.
Bei der Ohrakupunktur werden mit besonders feinen Nadeln spezielle Punkte am Ohr stimuliert, die in Beziehung zu den Organen stehen. Auch das seelische Befinden kann über sie beeinflusst werden. Die Ohrakupunktur wird allein oder ergänzend zur Körperakupunktur eingesetzt.
Bei der Triggerpunktakupunktur werden bestimmte, für Schmerzen verantwortliche Muskelpartien mit der Nadel gereizt, um eine lokale Muskel- und Faszienentspannung zu erzielen.
Wenn sich unter einer Akupunkturbehandlung die Beschwerden gebessert haben, kann die Besserung lange anhalten. Je nach individueller körperlicher und seelischer Belastung sowie Lebensweise kann es aber auch nach einer gewissen Zeit zu erneuten Beschwerden kommen, so dass weitere Behandlungen oder eine Auffrisch-Akupunktur notwendig werden.
Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Behandlungsaufwand zwischen 26,81€ bis zu 71,40€ pro Sitzung. Einfache Triggerpunktbehandlungen berechnen wir mit 11,66€, komplexere Triggerpunktbehandlungen mit maximal bis zu 40,80€. Sprechen Sie uns an. Viele private Krankenversicherungen erstatten Akupunktur im Rahmen einer Schmerzbehandlung, also z.B. bei Kopf-, Gelenk- und Wirbelsäulenschmerzen. Bei anderen Beschwerden ist es empfehlenswert, sich mit der Krankenkasse in Verbindung zu setzen. .
Hier kann man die Broschüre der DÄGFA herunterladen: http://www.daegfa.de/.
Montag | 8:00–11:00 und 15:30–18:00 Uhr |
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